Mit Guinga kommt eine quicklebendige Legende, vor der sich die Granden der brasilianischen Szene auch heute verneigen. Der Komponist und Gitarrist prägt und erneuert die Musik seiner Heimat seit Jahrzehnten, schenkt ihr akrobatische Leichtigkeit, harmonische Raffinesse und Melodik zugleich. An seiner Seite sitzt im Nürnberger Katharinensaal die pure Energie: Alessandro „Bebê“ Kramer, einer der größten Akkordeonisten Brasiliens. Ein Fest der Sinne!
Carlos Althier de Souza Lemos Escobar, diesen Namen kennen die Wenigsten, seinen Spitznamen dagegen so gut wie alle in Brasiliens Musikwelt. Guinga gilt dort als einer der innovativsten Songwriter und einer der besten Gitarristen. Seit rund 50 Jahren spielen die Großen der Szene seine Kompositionen, von Ivan Lins über Sérgio Mendes bis zu Chico Buarque. Die Liste der Interpreten und Bühnenpartner liest sich wie ein „Who’s who“ aus Südamerikas Musikgeschichte.
Kein Wunder: Guinga bewegt sich zwischen vielen Genres, von Samba, Foxtrott und Jazz bis zu Walzer, klassischer und Chormusik. Er entwickelt die klassische brasilianische Musik eines Heitor Villa-Lobos, den Chôro eines Garoto und die Bossa Nova eines Tom Jobim weiter – und macht daraus seine ganz eigenen, wie schwerelosen Harmoniefolgen. Seine Kollegen verehren diesen Akrobaten der Töne: „So ein Typ taucht nur alle hundert Jahre auf“, sagte einmal der weltbekannte Multiinstrumentalist Hermeto Pascoal, selbst ein echtes Unikat.
Nun taucht Guinga als Stargast von Chorinho im Katharinensaal auf – zusammen mit Alessandro Kramer, der schon einmal der Einladung des Nürnberger Kulturvereins folgte. Wie sein kongenialer Bühnenpartner war auch Bebê Kramer ein musikalischer Frühstarter. Inspiriert von seinem Vater Alencar Rodrigues, einem bekannten Akkordeonisten, schöpft er aus der reichen Musiktradition seiner Heimatregion Rio Grande do Sul und vereint sie mit Choro, Samba und Tango. Seine Karriere führte ihn auf gefeierte Tourneen rund um die Welt.
Heute gilt Bebê Kramer als einer der bedeutendsten Akkordeonisten nicht nur in Brasilien und zählt Spitzenmusiker wie Guto Wirtti, Gabriel Grossi, Luis Barcelos, Gabriel Selvage und Yamandu Costa zu seinen Freunden und Partnern. Auf der Bühne spielt er sein Instrument mit ungeheurer Dynamik, voller Energie, Virtuosität und einem Klang, der die Zuhörer in seinen Bann zieht und immer seine Liebe zur Música Gaúcha verrät, der Musik seiner Herkunft. Guinga und Bebê Kramer - ein Leckerbissen, den sich Freunde der brasilianischen Musik nicht entgehen lassen sollten.
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